Ergebnisse der 2D-seismischen Messungen in Franken
2018 startete das GeoZentrum Nordbayern (GZN) eine große seismische 2D-Vermessung in Franken. Um mehr über den Untergrund und die Ursache der Wärmeanomalie herauszufinden, wurden vier seismische Linien festgelegt, die von oben betrachtet die Form eines „Hashtags“ bilden.
Die seismischen Messungen, die insgesamt Messlinien von 231 Kilometer Länge umfassten, wurden im Zeitraum Oktober bis Dezember 2018 durchgeführt. Die Erhebungen fanden in Nordbayern in den Landkreisen Bayreuth, Coburg, Kronach, Bamberg, Haßberge, Lichtenfels und Kulmbach statt.
Die gesammelten Daten betragen insgesamt mehr als 100 Gigabyte seismisches Material. Nach der Verarbeitung weisen die seismischen Daten auf ein stark tektonisch beanspruchtes Gebiet in Franken hin. Das Gebiet westlich der Frankenlinie weist einen wahrscheinlich kreidezeitlichen Falten- und Schubgürtel auf. Im südöstlichen Teil des Landkreises Haßberge wurde ein Granitkörper entdeckt. Dies könnte ein Ziel für die geothermische Erkundung sein, vorausgesetzt der Wärmestrom eines Granits mit mäßiger Wärmeerzeugung ist erhöht. In den nächsten Jahren werden jedoch weitere Untersuchungen durchgeführt, um das geothermische Potenzial und die potenziellen Ziele im Granit und in den Verwerfungszonen vollends zu bewerten.
Weitere Informationen werden im Laufe der nächsten Wochen auf der Website veröffentlicht.
Das Projekt „FAU Geotherm“ wurde von der Geothermie-Allianz Bayern (GAB) finanziert. Die GAB befasst sich mit Fragen der Forschung und Praxis im Bereich der Tiefengeothermie. Übergeordnetes Ziel der GAB ist es, die Geothermie als erneuerbare Energiequelle für den heimischen Energiemarkt zu stärken, um einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der CO2-Reduktionsziele zu leisten. Die Technische Universität München (TUM), das GeoZentrum Nordbayern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und die Universität Bayreuth beteiligen sich an der Forschungsgruppe. Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst fördert das Verbundforschungsprojekt für die Dauer von vier Jahren.